Ein 42-jähriger Mann, ich nenne ihn Alfred, erklärt mir in der dritten Sitzung, er wolle aufhören zu rauchen. Bisher habe er im Durchschnitt täglich ein Päckchen Zigaretten geraucht und nun wolle er aufhören. Er fragt, ob ich ihm dabei helfen könne.
Wir versuchen mit Hilfe des Familien- und System-Aufstellens zu ergründen, welche Bedeutung das Rauchen für Alfred hat. Es stellt sich heraus, dass Alfred den Eindruck hat, das Rauchen sei das Einzige in seinem Leben, worüber er frei bestimmen könne. Er spürt die Verantwortung für seine Familie als starken Druck. In einem anschliessenden Rollenspiel übernehme ich die Rolle des Rauches und schildere Alfred plastisch die zerstörerische Wirkung, die ich als Rauch auf ihn ausübe. Ich erinnere ihn auch daran, dass seine Mutter so lange geraucht hat, bis sie Lungen-Tuberkulose bekam.
Nach dieser Sitzung höre ich nichts mehr von Alfred.
Zweieinhalb Jahre später erzählt er mir, dass er einen Monat nach der Sitzung problemlos und ohne Entzugserscheinungen von einem Tag auf den andern mit dem Rauchen aufgehört habe. Es gehe ihm gut und er spürt die Verantwortung für seine Familie jetzt leichter und gelassener.